Graphische Darstellung im Hochformat nach Art eines Renaissance-Epitaphs oder Grabsteins, bekrönt von einem Familienwappen (mit quadriertem Schild und Spangenhelm) zwischen zwei sitzenden Putten. Zwischen Säulen ein Inschriftenfeld mit der Aufschrift "Ex libris / JOHs OTT.", darüber ein Medaillon mit einem Porträtkopf im Profil nach rechts nach Art der Schillerbildnisse. Am unteren Rand der Darstellung rechts unten klein gedruckt signiert "T. Henselmann / 1890 [1891?]".
Bei dem Künstler handelt es sich um den aus Wittenberg gebürtigen Kunstmaler Theodor Henselmann, der 41-jährig am 12. Dezember 1902 in Berlin starb und zuletzt in (Berlin-)Schöneberg wohnte.
Das Exlibris ist, außerhalb des Plattenrahmens etwas ungleich beschnitten, auf der vorderen Einband-Innenseite auf das Vorsatzpapier mittig aufgeklebt in einem Exemplar des Buches "Vom gastfreien Pastor" von Otto Erich Hartleben, 15. bis 16. Auflage, Berlin: S. Fischer, 1905. – Das Buch trägt auf dem Schmutztitel sowie auf der Titelblatt-Rückseite und auf der letzten Seite unten den violetten runden Eigentumsstempel "Touristenklub für die Mark Brandenburg / Berlin" (Name der Landesgeschichtlichen Vereinigung für die Mark Brandenburg e.V. bis 1935).
Johannes Ott, geb. 23. 3. 1865 Berlin, gest. 25. 12. 1943 Berlin, war preußischer Verwaltungsbeamter in Berlin, zunächst Geheimer Registrator im Preußischen Ministerium für öffentliche Arbeiten, später Kanzleirat, zuletzt Geheimer Rechnungsrat a.D. Daneben war er ehrenamtlich 1897–1903 und 1907–1909 I. Schriftführer des Touristenklubs für die Mark Brandenburg. Da das aus seinem Besitz stammende Buch vom Verein bzw. Klub noch vor der Umbenennung von 1935 in den Bibliotheksbestand eingearbeitet und gestempelt wurde, muss es sich um ein Geschenk Otts zu Lebzeiten handeln.
Ein weiteres Exemplar des Exlibris (lose) befindet sich im Nachlass Georg Sigmund (II.) Graf Adelmann von Adelmannsfelden im Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg, PL 13 Bü 252.
Provenienz: Buch Altbestand der Vereinsbibliothek (erworben vor 1935, Geschenk Johannes Ott).
